Khadak

Khadak“ das blau, heilige Tuch. Bagi, ein 17jähriger Nomadenjunge lebt mit seiner Familie in der mongolischen Steppe. Nach einem vermeintlichen epileptischen Anfall wird er erstmalig von seinem Großvater darüber informiert, dass er, wie sein Vater, die Gabe der Schamanen besitzt.

Khadak
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  • Peter Brosens, Jessica Woodworth (Regisseur) - Peter Brosens, Joost de Vries, Leontine Petit, Heino Deckert (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Nach dem Ausbruch einer mysteriösen Tierseuche wird die gesamte Familie in eine unwirtliche Bergarbeiterstädte umgesiedelt. Bagi lernt die hübsche Kohlediebin Zolzaya kennen und wird mit ihr zur Zwangsarbeit im Straßenbau verurteilt. Nach einem weiteren Anfall wird er in die Psychiatrie gebracht. Er sieht sich erneut mit seinen telepathischen Fähigkeiten konfrontiert, und über ein Amulett, dass er von einer Schamanin bekam, findet er heraus, dass die Regierung das Nomadentum auslöschen möchte.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Khadak“

Das Drehbuch und die Regie für „Khadak“ übernahmen der Flame Peter Brosens und die Amerikanerin Jessica Woodworth. Beide Filmemacher produzierten Dokumentarverfilmungen, bis sie sich im Jahre 2006 dazu entschlossen mit „Khadak“ ihren ersten gemeinsamen Spielfilm zu drehen. Er umfasst die Genre Drama, Mystik und Fantasie und ist eine belgisch, niederländische und deutsche Gemeinschaftsproduktion. Ausführender Produzent ist Heino Deckert, unterstützt von Joost de Vries, Leontine Petit und Peter Brosens. Die Kameraführung übernahm der Litauer Rimvydas Leipus, bekannt aus „Wahn der Vernunft“. Für den Schnitt verantwortlich ist der Filmeditor Nico Leunen. Für die musikalische Untermalung sorgt Michael Schöpping mit Kompositionen der mongolischen Band Altan Urag, die in einem Teil des Filmes auftraten.

Gedreht wurde das Drama in den Steppen der Mongolei. Die Hauptdarsteller sind die Jungschauspieler Batzul Khayankhyarvaa, als Bagi und Tsetsgee Byambaa in der Rolle der Zolzaya. Uraufgeführt wurde „Khadak“ am 21. Februar in den belgischen Kinos mit einer Lauflänge von 104 Minuten und einer FSK von 12 Jahren. Ausgezeichnet wurde das Drama mit den goldenen Löwen von Venedig bei den 63. Filmfestspielen.

Handlung vom Film „Khadak“

Eins, zwei, drei…zwölf, ein junges Mädchen weint. Mitte des 20. Jahrhunderts in der Mongolei. Ein strahlend blauer Himmel. Hier wohnt Bagi, ein 17jähriger mongolischer Junge mit seiner Mutter und dem Großvater in einem Nomadenzelt. Ein Dasein in der Weite der schneebedecktem Landschaft, mit ihren Tieren, abseits der modernen Zivilisation. Und hier lebte auch ein junger Postpilot mit seiner Frau. Ihr Glück war nicht von langer Dauer, denn beim Absturz des Flugzeuges stirbt der junge Mann.

Der Viehhirte Bagi bringt seine Tiere nach Hause und bemerkt den Verlust eines Schafes. Doch er hat eine außergewöhnliche Gabe. Er kann Tiere über große Distanzen wahrnehmen. So macht er sich auf die Suche. Bei Einbruch der Dunkelheit findet er das Schaf, erleidet aber einen epileptischen Anfall. Eine Schamanin behandelt Baki und kann ihn nach Tagen durch Telepathie wieder in das Leben zurückholen.

Zwischen Tradition und Zwang

Ein Baum, ein blaues Tuch. Hier sitzen Bagi und sein Großvater. Er versucht den widerspenstigen Jungen zu überreden sich mit den Schamanen zu treffen und ihnen beizutreten. Er erklärt ihm, dass auch sein Vater, ein Pilot, diese Gabe besaß und aus Ignoranz sein Leben lassen musste. Trotz allem weigert sich Bagi sein Schicksal zu akzeptieren. Kurze Zeit darauf kommt ein Jeep. Die Soldaten erklären, dass eine mysteriöse Tierseuche ausgebrochen sei, aufgrund derer sie sofort das Land verlassen müssen. Ein Konvoi zur Umsiedelung sei unterwegs. Ein letztes Mal reitet Bagi auf seinem Pferd zu dem einsamen Baum, bindet ihm das blaue Tuch um und entlässt es in die Freiheit.

Anschließend bereitet sich die Familie und die Nomaden in der Umgebung auf die Abreise vor. In Trucks werden sie in ein tristes Bergarbeiterghetto gebracht. Während der Reise treffen sie auf die Schamanin. Plötzlich sieht Bagi seinen Esel in einem Traum und wie er von Unbekannten erschossen wird. In seiner neuen Heimat angekommen, arbeitet Bagi als Postzusteller, seine Mutter bedient einen riesigen Bagger in der Kohlegrube. Sein Großvater sitzt einsam zuhause und führt ein tristes Dasein. Um seinen Großvater eine Freude zu machen, beschließt er mit ihm einen Ausflug in die Umgebung zu machen, der allerdings durch den Suizid eines Landsmannes nicht stattfindet.

Die Flucht von Bagi

Bagi flüchtet. Und wieder ereilt ihn eine Vision. Er sieht Gefahr auf einen der Kohletransporter und kann in letzter Minute das Leben der hübschen Kohlediebin Zolzaya retten. Doch beide werden von Polizisten erwischt und zur Zwangsarbeit verurteilt. Nach er einem weiteren epileptischen Anfall wird er in die Psychiatrie gebracht. Mittels Telepathie über Wasserwege erkennt er, dass die Zwangsumsiedlung nur ein Vorwand war, um das Nomadenleben auszulöschen. Aus seinem Träumen tritt er in Kontakt mit Zolzaya, indem er hunderte von blauen Tüchern vom Himmel fallen lässt.

Nach einer Revolution können die Menschen der Siedlung wieder in die mongolische Steppe zurück und ihr einstmals einfaches, aber glückliches Leben wieder aufnehmen. Nur Bagis Seele findet den Weg in seinen Körper nicht mehr zurück und er lebt weiter in einer futuristischen Traumwelt. In der letzten Einstellung sieht das Publikum Zolzaya unter blauen Himmel, an einem einsamen Baum, den sie mit einem blauen Tuch schmückt.

Filmkritik von „Khadak“

Khadak“ erzählt die Geschichte eines Nomadenjungen und Sohn eines Piloten, der genau wie sein Vater, sein Schicksal ein Schamane zu werden nicht annimmt. Letztendlich stellt er aber durch seine Gabe, die Balance zwischen Himmel und Erde wieder her, obwohl damit sein weiteres Leben nur noch in seiner Traumwelt stattfindet. Dieser Film ist ein lautloser Krieg, in einer Zeit, in der der Mensch immer mehr in die Natur eingreift und das Überleben auf der Erde in Gefahr bringt. Auch versucht der Arthouse-Film dem Publikum einiges über die Lehre der Schamanen zu vermitteln, beispielsweise das Benutzen einer Wasserstraße in einer Parallelwelt.

Ein weiteres Requisit, der die mongolische Tradition bezeichnet, ist „Khadak“, das heilige blaue Tuch. Im Buddhismus steht es für den Himmel und ist das Zeichen der Beständigkeit, Treue und der Ewigkeit. Mit bezaubernden Bildern und beeindruckenden Darstellern, sowie einer hervorragender Filmmusik ist es Jessica Woodworth und Peter Bronsens mit Sicherheit gelungen, einen einzigartigen Film zu schaffen. Allerdings könnte es Zuschauern, die nicht mit der mongolischen Kultur und Tradition vertraut sind, etwas schwerfallen, sich von diesen Drama und der darin vorkommenden Mystik tragen zu lassen.

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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